Erfahrung und Homöopathie

“Ein Patient mit verschiedenen Beschwerden erhält von seinem Homöopathen ein Konstitutionsmittel. Bei der zweiten Konsultation berichtet er, dass der langjährige Schwindel sowie das Herzklopfen verschwunden sind. Auch fühle er sich gelassener und ruhiger. Geblieben sind aber eine Dornwarze und ein taubes Gefühl an den Fingerspitzen. Der Patient hilft seinem Therapeuten und sagt ihm was er zu tun hat, nämlich gar nichts: ” Ich fühle mich besser, ich habe keinen Schwindel und keine Herzbeschwerden mehr.” Was ist wichtiger, die Gemütslage, das Herz oder die Fingerspitzen und eine Warze? … Jetzt braucht es keine Arznei, sondern Aufklärung, Geduld und Verständnis.” Dr. Mohinder Singh Jus


Auf zweierlei Arten ist hier deutlich, dass #Homöopathie neben einer #Wissenschaft und einer #Heilkunst, vor allem eine #Erfahrungsmedizin ist.

Auf der einen Seite braucht es eine reiche Erfahrung als Homöopath. An der SHI Homöopathieschule liegt daher der Schwerpunkt auf der praktischen Arbeit direkt am Patienten. Sei es in der Live- Patienten-Supervision, dem Gruppenambulatorium oder den vielen Praktikumstagen bei verschiedenen Therapeuten. So können die Studenten nicht nur mit einem grossen theoretischen Wissen, sondern auch mit ein wenig persönlicher Erfahrung in ihren eigenen Praxisalltag starten. Diese Erfahrung umfasst nicht nur die Anamnesetechnik, die Analyse der #Symptome des Patienten und die Wahl der korrekten #Arznei, sondern auch die korrekte Analyse der Wirkung seiner #Medikamente.

Meiner persönlichen Erfahrung nach, ist es verhältnismässig einfach dem Pateinten seine erste homöopathische Arznei zu verabreichen. Die wahre Herausforderung zeigt sich aber in den folgenden Konsultationen und der hohen #Kunst auch die zweite und dritte Arznei richtig und zum korrekten Zeitpunkt zu verschreiben. Es braucht wirklich sehr viel Wissen, Können und Empathie, seine anvertrauten Patienten über Jahre korrekt begleiten zu können.

 

Auf der anderen Seite hilft es sehr, wenn auch der Patient über Erfahrung verfügt. Versteht er selbst, dass das Stimulieren der Selbstheilungskraft nicht das Gleiche ist, wie die Hinwegnahme aller seiner Symptome zur gleichen Zeit, dann unterstützt er die Heilung durch sein Vertrauen in den Therapeuten und die Therapie und damit zuletzt in seine eigenen #Lebenskraft.

 

Foto von Artem Beliaikin: